
Die Wühlmaus…
… auch Schermaus genannt, ist ein wirklich gefräßiger Nager. Für ihre geringe Größe kann sie einen erheblichen Schaden anrichten. Nicht ohne Grund gehört sie zu den unangenehmsten tierischen „Schädlingen“ in der Landwirtschaft und dem Obstanbau. Sie benagt mit Vorliebe Feldfrüchte und Wurzeln vieler Nutz- und Ziersträucher. Zum Leidwesen der Obstbauern stehen auch Obstbäume auf ihrem Speiseplan. Dort nagen sie an Stammbasis, Wurzelhals und Wurzeln, was im schlimmsten Fall zum Absterben des ganzen Baumes führen kann. Der Hauptschaden geschieht im Herbst und Frühwinter, wenn das Futterangebot knapp wird.
Die Anwesenheit von Wühlmäusen lässt sich kaum übersehen: unregelmäßig verteilte, flache und mit Pflanzenresten durchmischte Erdhaufen. Hierbei besteht allerdings eine Verwechslungsgefahr mit Maulwurfshügeln. Wühlmäuse verfügen über ein enormes Vermehrungspotential. Regelmäßige, d. h. jährliche Regulierungsmaßnahmen sind sinnvoll.
Aussehen
Wühlmäuse werden ca. 10-22 cm lang, wiegen ca. 80–200 g, aber auch bis 2600 g wie die Bisamratte. Das Fell kann unterschiedlich gefärbt sein, meistens ist es jedoch grau mit einer helleren Bauchseite. Wühl- oder Schermäuse werden 3 bis 4 Jahre alt.
Lebensweise
Die meiste Zeit lebt die Wühlmaus als Einsiedler in Gängen im Boden, und ernährt sich hauptsächlich von Wurzeln. In den Abendstunden verlässt die Maus für kurze Zeit ihren Bau, um sich mit Gras und Früchten zu sättigen. In der Nähe von Wassergräben und Böschungen fühlt sich die Schermaus sehr wohl, wo sie hohes Gras, Gestrüpp oder sonstiges Deckmaterial vor ihren Feinden schützt, und wo sie oft von Gärtnern und Obstbauern unentdeckt bleibt.
Im März beginnt die Paarungszeit und diese zieht sich bis in den September hinein. Nach ca. 21 Tagen wirft das Weibchen 2-6 Junge. Bei 3-5 Würfen pro Sommer können das bis zu 30 Jungtiere pro Jahr sein. Die Tiere des ersten Wurfes im Frühjahr können sich schon im Herbst bereits wieder fortpflanzen.
Da ein Teil der Nahrung der Wühlmaus aus dem ständig in das Röhrensystem nachwachsenden Wurzeln besteht, spielt die Wuchskraft der Pflanzen im Jahresverlauf eine große Rolle. Im Frühjahr sind die Baue kleiner. Mit nachlassender Wuchskraft, dem Herbst zu, werden die Baue umfangreicher; vor allem im Spätherbst, wenn die Wühlmäuse ihre Vorratskammern anlegen und mit Klee- und Kräuterwurzeln befüllen. In dieser Zeit schieben sie sehr große und typisch flache Haufen. Die Gänge verlaufen meist sehr flach unter der Grasnarbe, außer im Zentrum des Baues, wo sich 1-2 Nestkessel, 3-4 Vorratskammern und der bis zu 1 m tiefe Fluchtgang befinden. Die Vorratskammern dienen als Reserve bei mangelndem Nahrungsangebot im Winter und sind gefüllt mit Wurzeln von Löwenzahn, Bärenklau, Obstbäumen und anderen grünen Pflanzenteilen.